Im Fundspektrum der späten Eisenzeit treten vermehrt keltische und römische wie auch provinzialrömische Objekte auf, die jedoch in den meisten Fällen als Lesefunde aufgesammelt wurden. Von einer Fundstelle am südlichen Stadtrand stammen vier römische Münzen aus dem 1. Jahrhundert v. Christus. Republikanische Silberdenare, wie die drei Soester Stücke, finden sich in Westfalen während der Okkupationszeit unter anderem in den römischen Lagern an der Lippe und kommen, aufgrund ihres langen Umlaufs, auch noch in germanischen Kontexten der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. vor. Gemeinhin werden römische Bronzemünzen auf unmittelbaren römischen Einfluss bzw. als Verlust bei römischen Truppenbewegungen zurückgeführt. Als Zeitstellung kann die Phase der römischen Okkupation in der Zeit zwischen 12 v. Chr. und 16 n. Chr. angenommen werden. Der Dupondius mit der Darstellung von Agrippa und Augustus auf der Vorderseite und einem an eine Palme gekettetem Krokodil auf der Rückseite stammt aus der römischen Kolonie von Nemausus, dem heutigen Nîmes (F), worauf die Inschrift COL NEM hindeutet und wurde dort zwischen 27 – 10 v. Chr. geprägt. Insgesamt sind bisher drei weitere frühkaiserzeitliche Nemausus-Dupondii aus dem Soester Stadtgebiet bekannt.